Daten zur Stolzenauer Geschichte

zwischen Chr. Geb. und 600 n. Chr.

sächsische Siedlungen im Mittelweser-Raum, eine davon Borthere, nördlichen Bereich des großen Brinks gelegen und die Vorläufer der heutigen Ortschaften von Schinna und Holzhausen .

1241 u. 1287

Erwähnung einer adligen Familie „von Border“ in dieser Region.

ab 1346 (?)

durch Graf Johann II. Von Hoya: Planung u. Baubeginn einer Burg an der Mündung der Beeke (jetzt: Uchter Mühlenbach) in die Weser („an der Stoltenowe“) - als Reaktion der Grafen von Hoya auf den Bau der Schlüsselburg ( ab 1336 ) durch die Mindener Bischöfe.

1370

erste urkundliche Erwähnung eines Ortes Stolzenau im Zusammenhang mit der Verleihung von Burgmannssitzen

1370 -1400

Verleihung von insgesamt 6 Burglehen ringförmig um das damalige Ortsgebilde und die Burg.

ab 1400

Ausbau der Burg zur Wasserburg mit Grabensystem und Vorburg.

19.11.1459

erste vertragliche Erwähnung als Flecken Stolzenau.

1525

unter Graf Erich IV. von Hoya Einführung der Reformation: der Ort wird protestantisch.

1530 - 1569

Ausbau der Wasserburg zum Residenzschloß, die Steine dazu besorgten sich die Grafen durch den Abriss der damaligen steinernen Kirchen von Schinna, Holzhausen und Leese.

1530

Errichtung des Wehrturmes („Zwinger“) im Nord-Osten der Schloß-Befestigung und Erweiterung der Vorburg nach Süden.

1582

mit dem Tod von Graf Otto: Aussterben des Hoyaer Grafengeschlechtes.

1582

Bau einer ersten Schule in Stolzenau (Standort unbekannt!)

1587

Bau einer steinernen Windmühle am Windmühlenberg.

1590

Bau einer ersten weitgehend noch hölzernen Kirche für die Bürger von Stolzenau (Standort wie heute). Davor mußten die Stolzenauer Bürger zum Gottesdienst in die Holzhäuser Kirche, im Schloß Stolzenau gab es noch im Torhaus eine Schloßkapelle mit eigenem Prediger.

1593/ 1594

Ein schlimmes Hochwasser der Weser dringt bis in den Ort.

1594

eine Feuersbrunst zerstört große Teile des Ortes.

1618

erneutes schlimmes Hochwasser der Weser.

1618 - 1648

30-jähriger Krieg.

1618-1620

Heranziehung der Bürger zu Schanzarbeiten am Schloß und am Festungswall um den Ort.

Okt.-Dez. 1624

die Blutpest fordert viele Todesopfer in Stolzenau.

Juni 1625

Besetzung durch dänische Truppen.

August 1625

Besetzung durch kaiserliche Truppen unter Tilly.

Oktober 1625

Rückkehr der dänischen Truppen.

1627

Zerstörung von Schloß und Ort Stolzenau durch kaiserliche Truppen - der Ort wurde in Brand geschossen. Dabei Beschädigung des alten Kirchturms.

1634

dadurch Absturz der Kirchenglocke, sie bekommt einen großen Riß.

1634

Stolzenau wird von schwedischen Truppen erobert.

1639

Umgießen der beschädigten Kirchenglocke in Minden zu einer kleineren Glocke.

1640

Errichtung eines neuen Glockenturmes.

1648

Ende der schwedischen Besetzung.

1660

Durchstich der Nendorfer Geestplatte, um Wasser von den Mooren um Uchte in Richtung Stolzenauer Beeke abzuleiten für eine bessere Bewässerung des Stolzenauer Burggrabens und für mehr Stauwasser vor der Potecke-Mühle: der Uchter Mühlenbach ist entstanden.

1679-1685

Errichtung des neuen Kirchturmes - in seiner jetztigen markanten Form.

um 1700

Der Judenfriedhof am Schinnaer Weg wird eingerichtet, ab ca. 1750 eingefaßt.

1722

Erbauung der herrschaftlichen Wassermühle - als Ersatz für eine kleinere Mühle und für frühere Schiffsmühlen - am dafür aufgestauten Mühlenbach, der Mühlenteich war entstanden.

1738-1740

Umbau des Stolzenauer Schloßes zum Amtshaus.

1748-1757

Stolzenau als Garnison für das 3. Hann. Infanterie-Regiment.

01.02.1753

eine Feuersbrunst in Stolzenau zerstört 14 Wohnhäuser.

1765

der Lachsfang auf der Weser wurde eingestellt.

1777

Gründung der Fa. C. Hilker am Kuhtor, später Gotthard, heute Dreyer.

1794

Großfeuer in Stolzenau - die Südseite der Langen Straße von Husemann bis zur Weserstraße wurde eingeäschert, mehr als 40 Wohnhäuser, auch das Amtsgericht.

03.06.1803

Besetzung durch die französischen Truppen Napoleons.

28.10.1805

Abzug der Franzosen.

07.01.1806

erste preußische Truppen ziehen ein in Stolzenau.

28.08.1807

französische Truppen erneut in Stolzenau.

1810

Amt Stolzenau im Königreich Westfalen: der Drost v. Bothmer muß die Huldigung für König Jerome entgegennehmen.

1811

das Amt Stolzenau wird in das französische Kaiserreich eingegliedert.

Okt. 1813

endgültiger Abzug der Franzosen.

04.11.1813

die hannoversche Regierung ist wieder im Amt.

1820-1864

Amtszeit des bedeutendsten Stolzenauer Bürgermeisters Johann Heinrich Wilhelm Oldemeyer (*1792, †1866)

1820

Bepflanzung des Marktplatzes mit Linden; Anschaffung einer Feuerspritze.

1823/ 1824

die Hauptstraßen im Ort werden gepflastert, Bürgersteige entstehen.

1828

Abriß des alten Kirchenhauptgebäudes und Neubau der St.Jakobi-Kirche (Einweihung 1830) an den erhalten gebliebenen Kirchturm aus dem Jahr 1679

1828

Errichtung des Friedhofs am Sünkenberg, dabei dort Fund alter Urnengräber.

1830

Einrichtung einer Bleiche.

1842

Errichtung einer Schule in der Kantorstraße (später Schulstraße), Nutzung bis zum Umzug in die 1872 direkt nebenan errichtete neue Volksschule.

1844

Bau des Dammes im Süden des Ortes als Schutz vor Hochwasser.

1848

Gründung des „Volksverein Demokrat“ durch Bürgermeister Oldemeyer.

1863

Gründung des MTV (Männer-Turn-Verein) Stolzenau.

1863

Gründung der Sparkasse Stolzenau.

1866

Ende des Königreiches Hannover.

01.01.1870

Einweihung der Friedhofskapelle.

1873

Gründung des Männergesangvereins Stolzenau.

1874

Gründung des Lehrer-Vereins Stolzenau.

1883

Einweihung des Kaiserlichen Postamtes, Am Markt 6

1883-1885

Bau des Stolzenauer Rathauses.

1885

Inkrafttreten der neuen Hannoverschen Kreisordnung : Bildung des preußischen Landkreises Stolzenau, das Schloß wird von 1885 bis 1932 zum Landratsamt.

1895-1896

Bau der ersten stählernen Weserbrücke bei Stolzenau (Einweihung am 12.11.1896).

1898

Eröffnung der Stolzenauer Molkerei (1999 dann abgerissen).

1898

Bau des Stolzenauer Bahnhofs.

07.12.1898

Beginn des fahrplanmäßigen Verkehrs auf der Kleinbahnstrecke der STMB (=Steinhuder Meerbahn) von Wunstorf bis Stolzenau.

02.05.1899

Verlängerung der Kleinbahnstrecke bis Uchte eröffnet.

1902

Bau der neuen Superintendentur im alten Superintendentur-Garten, Lange Str.

1906

Bau des Stolzenauer Gaswerkes, erste Gas-Straßenbeleuchtung in Stolzenau.

1907

Gründung der freiwilligen Feuerwehr Stolzenau.

1910

Fahrt der letzten Postkutsche ab Stolzenau.

1913

Einweihung des alten Stolzenauer Kreiskrankenhauses.

1919

Errichtung des Kriegerdenkmals.

1920

Eröffnung der Reichsbahnstrecke Nienburg - Minden: vom Bahnhof Leese - Stolzenau wird die Post nun mit Handkarren abgeholt, später Einrichtung eines Kraftwagen-Verkehrs von Stolzenau nach Leese.

1921

Gründung des SC (=Sportclub) Stolzenau.

1921

Der Landkreis Stolzenau gibt eigenes Notgeld heraus.

1922

Eröffnung der Kreis-Mittelschule in Stolzenau.

1923

Inflation: 1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark.

1927

Errichtung des Feuerwehrgerätehauses („Spritzenhaus“) am Schweinemarkt.

1928-1936

NIESTRAG: Einführung von elektrischem Strom in Stolzenau, Elektrizitätsamt in der Weserstr. 1.

1932

Kreisreform: Bildung des Großkreises Nienburg aus den Landkreisen Nienburg und Stolzenau.

1932

Neubau des derzeitigen Postamtes, Neubau der Weserkampfbahn und der Turnhalle (gestiftet vom Juden G. Lippmann) am Sportplatz.

1932-1940

Reichsarbeitsdienst (RAD) - Lager Im Schloß.

1934

Einweihung des Thingplatzes.

1935

Stilllegung der STMB-Kleinbahnstrecke von Uchte bis Bad Rehburg.

1938

Eröffnung der Gewerbeschule.

09.11.1938

Reichskristallnacht: die Stolzenauer jüdische Synagoge Hinterm Dahle wird zerstört.

21.11.1944

11.56 Uhr: Bombenangriff der Amerikaner auf Stolzenau - 56 Tote, davon 36 Tote in der Zahnarztpraxis Seele in der Bahnhofstraße.

05.04.1945

zwischen 10.30 und 11.15 Uhr wird die Stolzenauer Weserbrücke von deutschen Pionieren gesprengt, um die britischen Truppen an der Weserüberquerung ostwärts zu hindern - umsonst!: Stolzenau wird von den Engländern (Gordon Highlander) besetzt, Hauptquartier im Hause von Dr.Beutler (li. neben der Post).

1945-1949

Betrieb einer Seilzugfähre zur Weserquerung.

18.10.1949

Einweihung der neuen Bogenbrücke über die Weser.

1952-1960

Mittelweser-Kanalisation

1956

das neue Kreiskrankenhaus wird bezogen.

1957

die neue Volksschule am Sünkenberg wird bezogen.

1961

Erweiterung des Ehrenmals am Kriegerdenkmal.

1962

Umstellung des Gaswerks auf Spaltgas.

1964

Fa. Ernstmeier, Herford, beginnt mit der Produktion von Kunststoffplanen im neuen Zweigwerk Stolzenau.

1964

Neubau der Spar- und Kredit-Bank Stolzenau an der Normaluhr.

1966

Abriß des Stolzenauer Schloßes zugunsten des Neubaus der Realschule.

1966

Neubau der AOK Stolzenau am Holzhäuser Weg.

1966-1995

Stationierung einer niederländischen Fernlenk-Luftabwehrwaffen-Einheit (im Rahmen der NATO-Stationierungen in Westeuropa) in Stolzenau, wirtschaftlicher Aufschwung im Ort durch Zuzug von ca. 1500 Soldaten und ihrer Familien. 1967 NATO-Parade in Stolzenau. Einführung des Fasching-Umzugs in Stolzenau.

1967

Stolzenau wird Samtgemeinde.

1969

Einweihung der neuen Realschule, jetzt „Schloßschule“, und Einweihung der modernisierten Hauptstelle der Zweckverbands-Sparkasse Stolzenau.

1970

Beschlußfassung über den Schwimmbad-Bau.

1971

Ausbau der Ortsdurchfahrt der L 351 (Richtung Schinna)

1972

das neue Freibad wird eingeweiht.

1973

der Kindergarten am Bürgerpark nimmt seinen Betrieb auf.

1974

Stolzenau wird Einheitsgemeinde (mit Ortsteilen Anemolter-Schinna, Diethe, Frestorf, Müsleringen, Nendorf, Hibben,Ensen und Holzhausen).

1977

Abriß des ehemaligen Hotel Kenneweg am Marktplatz.

1989

Weihe des Neubaus der katholischen St. Georgs-Kirche.

1995

Abzug der niederländischen Streitkräfte nach De Peel/ NL als Ergebnis der neuen politischen Situation in Europa nach der Wende und der deutschen Einheit.

1995

der Verein für Kinder- u. Jugendarbeit nimmt seine Tätigkeit auf.

1996

das Jugendhaus „Wip-in“ in der kleinen Geest nimmt seine Tätigkeit auf.

07.05.1996

der Kindergarten „Pusteblume“ steht den Stolzenauer Kindern zur Verfügung.

Aug. 1996

erstes Stolzenauer Stadtfest mit Einweihung der Ortskernsanierung.

05.07.1998

erste Bürgermeister-Direktwahl in Stolzenau.

1998

Schinna begeht 850-Jahr-Feier.

2000

Holzhausen begeht 800-Jahr-Feier.

06.10.2000

Gründung des Bürger- und Heimatvereins „Wir Stolzenauer“.

2001

der integrierte Kindergarten „Rasselbande“ in der Herrendienststraße öffnet die Pforten.

Aug. 2001

die neue Grundschule „Regenbogenschule“ wird bezogen.

Winter 04/05

Abriß des alten Krankenhauses von 1913

Aug. 2005

Stolzenau bekommt ein Heimatmuseum.

01.12.2005

das neue Teleportal-Krankenhaus Stolzenau wird eingeweiht.

Es wird auf die Zeittafel von Henning Thee verwiesen.

Erhältlich für 5,- € im Heimatmuseum.

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